Die Kenwood Good Food ErnährungsstudieKenwood unterstützt die Grundlagenforschung der MedUni Wien bei der Klärung der Frage wie die gesunde Ernährung von Kindern gefördert werden kann und ob Erziehungsberechtigte, die selbst kaum auf ihre Ernährung achten, das Essverhalten der Kinder positiv beeinflussen.
„Mit einer qualitativen Studie wollten wir unter anderem untersuchen, wie bzw. ob durch geeignete ernährungsbezogene Aufklärungsarbeit bei ErzieherInnen die Achtsamkeit hinsichtlich der Kindergesundheit gesteigert werden kann“, so Prof. Hans-Peter Hutter, Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin der MedUni Wien.
Fettleibigkeit hat die Problematik der Mangelernährung längst abgelöst.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich der Anteil der übergewichtigen Menschen in den letzten 40 Jahren fast verdoppelt. Die aktuellste Global Burden of Disease Study berichtet, dass jährlich rund 11 Millionen Menschen an Krankheiten sterben, zu denen ihre Essgewohnheiten beigetragen haben. Übergewicht gilt erwiesenermaßen als Hauptverursacher von Diabetes, Bluthochdruck, Schlaganfällen und bestimmten Tumorarten.
In Österreich sind 38 Prozent der Bevölkerung und bereits über 12 Prozent der 11- bis 17-Jährigen fettleibig oder übergewichtig[1]
Negativfolgen für den Stoffwechsel, das Herz-Kreislaufsystem, den Bewegungs- und Gelenksapparat sowie die Haut sind vorprogrammiert, aber auch psychische Störungen hinsichtlich des Selbstwertes und negative Auswirkungen auf die Lebensqualität.
Die optimale Ernährung von Kindern hat an Brisanz zugenommen
Bisher durchgeführte Studien zum Thema Ernährung haben gezeigt, dass das alleinige Wissen über gesunde Ernährung nicht ausreicht, um das eigene Essverhalten und jenes der Kinder zu verändern. Trotz aller aktuellen, gesundheitsfördernden Ernährungstrends bevorzugen die Österreicher laut Österreichischem Ernährungsbericht (2017) nach wie vor fett- und kalorienreiche Küche (24 Prozent immer, 57 Prozent häufig). Selten und sogar mit abnehmender Tendenz werden leichte, fettarme oder vitaminreiche Gerichte gewählt.
Kenwood unterstützt die Forschung der MedUni Wien
„Kenwood steht seit über 60 Jahren für Erfahrung, Qualität und Kompetenz bei Küchenelektro-Kleingeräten. Spitzentechnologie verbunden mit formschönem Design soll jeden Tag die Freude am gesunden Kochen unterstützen. Die vorliegende Studie hebt sich in Laufzeit und Umfang der erfassten Faktoren zu Ernährungseinstellungen und -verhalten sehr deutlich von anderen Untersuchungen ab. Daher haben wir uns entschieden, die MedUni Wien bei ihrer Grundlagenforschung zu unterstützen“, so Michael Frank, Managing Director De´Longhi-Kenwood GmbH Österreich.
Die Kenwood GOOD FOOD Ernährungsstudie
Die Fakten
- Weltweit gibt es heute mehr übergewichtige als untergewichtige Menschen.
- In den letzten Jahrzehnten haben Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) global insbesondere bei Kindern massiv zugenommen.
- In Österreich sind über 12 Prozent der 11- bis 17-Jährigen übergewichtig.
- Gerade im Kindes- und Jugendalter ist Übergewicht problematisch.
- Negativfolgen auf den Stoffwechsel, das Herz-Kreislaufsystem, den Bewegungsapparat und die Haut sind vorprogrammiert, aber auch psychische Störungen hinsichtlich Selbstwert und negativer Einfluss auf die Lebensqualität sind möglich.
- Obwohl die meisten Menschen wissen, dass Selbstgekochtes gesünder ist, konsumieren sie Fertiggerichte.
Die Wertigkeit von Selbstgekochtem
Lediglich in etwas mehr als der Hälfte der österreichischen Haushalte wird einmal täglich gekocht. Vielfältige gesellschaftliche Änderungen haben zu einer massiven Veränderung des Koch- und Essverhaltens in den letzten Jahren geführt. Dazu Hutter: „Fertige Salate oder Tiefkühlgemüse können in der Qualität durchaus gleichwertig mit frischen Produkten sein. Doch die meisten Fertiggerichte enthalten zu viel Salz, Fett oder Zucker. Nicht zu vernachlässigen sind auch verschiedene Zusatzstoffe. Fertiggerichte verleiten auch dazu, mehr zu essen. Daher überrascht es nicht, dass häufiges Selberkochen zu einer gesünderen Ernährungsweise beitragen kann.“
Neben positiven Auswirkungen auf die Ernährungsqualität scheint Selberkochen positiv besetzte emotionale Wirkungen aufzuweisen. „Menschen, die ihre Speisen selbst zubereiten, genießen die Mahlzeit mehr, anstatt sie zu verschlingen“, so Hutter. Zudem korrelieren Kochkenntnisse positiv mit der Zubereitung von Gemüse und negativ mit dem Verzehr von Convenience Food.
Fakt ist aber, dass das alleinige Wissen über gesunde Ernährung nicht ausreicht, um das eigene Essverhalten und jenes der Kinder zu verändern.
Die Zielsetzung der Studie
Primäres Studienziel war die Erfassung von ernährungsrelevanten Veränderungen durch Interventionen bei Erwachsenen. Zusätzlich sollte untersucht werden, ob und welches Verhalten und welche Einstellungen sich in Bezug auf die Ernährung der Kinder ändern. Zudem ist von Interesse, ob sich eventuelle Änderungen nachhaltig oder nur kurzfristig zeigen.
Der Studienablauf
Die Studie wurde über einen Zeitraum von 2 Jahren mit haushaltsführenden Pädagoginnen in Kinder-Wohneinrichtungen von SOS-Kinderdorf durchgeführt. In einem Prätest wurde unter anderem das bestehende Ernährungswissen hinsichtlich gesundem Essverhalten ermittelt. Untersucht wurde eine breite Palette an Faktoren, wie die letzten Lebensmitteleinkäufe, die Häufigkeit selbst zubereiteter Speisen oder die Einschätzung sich selbst und die Kinder gesund zu ernähren. Zusätzlich erfasst wurden Aspekte wie die Ausgewogenheit der Nahrung, die Menge, gesunde und ungesunde angewöhnte Verhaltensweisen beim Essen, sowie die Achtsamkeit in Bezug auf gesunde Ernährung.
Die teilnehmenden Wohneinrichtungen konnten sich ergänzend zur bestehenden Küchenausstattung Kenwood-Geräte aussuchen, um die schonende Zubereitung von ausgewogener Ernährung zu erleichtern.
Danach fanden vier auf die Zielgruppe zugeschnittene Ernährungsseminare statt. In diesen Workshops wurde von der geschulten Ernährungspädagogin Andrea Fičala aktuellstes Ernährungswissen verbunden mit individuellen Ernährungsempfehlungen vermittelt und anschließend praktisch umgesetzt. Neben Übungen zur Geschmackssensibilisierung und Kochkursen wurden ernährungsrelevante Themen behandelt, wie die Besonderheiten von Kindergeschmäckern oder Nahrungsmittelauswirkungen.
In den darauffolgenden Monaten wurden drei Nachuntersuchungen inkl. Lebensmittelbestandsaufnahmen der Kühlschränke vorgenommen. Die erste 1 Monat nach der Interventionsphase, die zweite 4 Monate und die dritte – lockdownbedingt – 12 Monate später.
Die Studienergebnisse
Neben einem Wissenszuwachs in Bezug auf Ernährung ist die Achtsamkeit der TeilnehmerInnen in Bezug auf die Kindergesundheit mittel- und längerfristig signifikant angestiegen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich diese Achtsamkeit nicht nur ernährungsbezogen, sondern allgemein hinsichtlich der Kindergesundheit erhöhte. Diese steigerte sich jedoch nicht kurzfristig nach der Interventionsphase, sondern kontinuierlich über den Zeitverlauf und lag nach Monaten sowie einem Jahr weiterhin höher als davor.
Bezüglich der eigenen Ernährung konnte im Zeitverlauf lediglich eine leicht signifikant werdende Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten festgestellt werden. Dies unterstreicht, dass das Verändern von eingeübten Essgewohnheiten bei Erwachsenen einen längeren Zeitraum benötigt.
Die Lebensmittelbestandsaufnahme der Kühlschränke ergab, dass sich die Menge an zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken, sowie die Menge und Qualität von Milch- und Fleischprodukten durch die Workshops nicht veränderten. Bei Obst und Gemüse wurde jedoch eine Verbesserung festgestellt.
Die Studie liefert folgende wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse:
Maßnahmen zur Wissensvermittlung und Trainings hinsichtlich der Veränderung des Ernährungsverhaltens sind als wirksamer einzuschätzen, wenn sie über längere Zeiträume erfolgen. Zudem sind wiederholte Schulungen zu Ernährungswissen und -vermittlung notwendig, um den Erhalt der neu aufgebauten Essgewohnheiten zu erleichtern.
- Die positiven Auswirkungen von ernährungsbezogenen Interventionen:
Das Wissen über gesunde Ernährung kann erhöht werden.
Das Essverhalten kann verändert werden, wichtige Aspekte von Schulungen sind etwa die bewusste Auswahl der Zutaten und die Menge der Speisen. Darüber hinaus spielen die Reflexion der eigenen Essgewohnheiten (wie Essen neben dem Computer, Fernseher, im Stehen, unterwegs, die Regelmäßigkeit der Mahlzeiten etc.) oder die Förderung des Genusserlebnisses durch bewusste Wahrnehmung des Geschmacks von Speisen eine wichtige Rolle.
- Gesundheitlich relevante Veränderungen beim Einkaufs- und Essverhalten
Im Durchführungszeitraum der Studie wurde die Wertigkeit von Selbstgekochtem und gesunden Zutaten erhöht:
Insbesondere der Obst- und Gemüseanteil ist angestiegen
- Keine Verhaltensänderungen wurde u.a. hinsichtlich Zucker- und Weißmehlkonsum beobachtet
Diese Erkenntnis deckt sich auch mit den Ergebnissen der Marketagent-Studie „Ernährungstrends“ vom Juli 2020.
Der Ernährungstrend „zuckerfreie Ernährung“ ist zwar 70,7 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen bekannt, aber lediglich 30,1 Prozent berücksichtigen dies bei ihrer Ernährung. (34,5 Prozent der Männer/ 25,8 Prozent der Frauen).
Ebenso ist der Trend zu reduziertem Weißmehlkonsum 72,5 Prozent der Befragten bekannt, bei der tatsächlichen Ernährung wird er allerdings nur von 36,3 Prozent berücksichtigt.
Die Kenwood GOOD FOOD Ernährungsstudie leistet einen bedeutenden Beitrag zur Klärung der Frage, wie die gesunde Ernährung von Kindern gefördert werden kann.
„Jetzt wissen wir, dass es möglich ist, Erwachsene – deren Ernährungsverhalten eher schwierig zu verändern ist – positiv zu beeinflussen, um auch achtsamer mit der Gesundheit der Kinder und deren Ernährung umzugehen“, so Hans-Peter Hutter.
Exkurs: Ernährungsauswirkungen des Lockdowns
Da in den Erhebungszeitraum der Studie auch der erste Lockdown fiel, wurde eine weitere Befragung hinsichtlich der Ernährungsauswirkungen integriert. Es wurde der Frage nachgegangen, ob die Coronakrise einen zusätzlichen Einfluss auf die Einstellung zu Ernährung bzw. auf das Ernährungsverhalten der TeilnehmerInnen hatte. Dazu gab es zu diesem Zeitpunkt weltweit noch keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten während der Pandemie mehr Zeit in die Essenzubereitung investiert und tendenziell mehr gegessen haben. Zugleich wurde aber auch mehr auf die Gesundheit geachtet.
Darüber hinaus beschreiben die TeilnehmerInnen – 6 Monate nach Beginn des Lockdowns – eine weiter anhaltende Wichtigkeit einzelner Ernährungsaspekte sowie eine höhere Bedeutung von Gesundheitsaspekten im Allgemeinen.
Die gewonnenen Erkenntnisse decken sich mit nun mittlerweile vorliegenden Ergebnissen anderer internationaler Studien, dass Lockdown-Maßnahmen während der Covid-19-Pandemie unter anderem auch zu gesünderen Essverhaltensweisen bei gleichzeitiger Gewichtszunahme führen können (z.B. Flanagan et al. 2020).
„Die Kenwood GOOD FOOD Ernährungsstudie ist eine der ersten Erhebungen weltweit, die zeigen konnte, dass zwar seit der Krise Genuss und Gesundheit höher bewertet werden, sich dies aber noch kaum in Verhaltensänderungen z.B. hinsichtlich Einkäufe oder geänderter Ernährungsinhalte niederschlägt. Die wichtige Erkenntnis, dass sich Ernährungsgewohnheiten eher langsam und stetig ändern, lässt sich jedoch generell aus den Gesamtdaten der Studie ableiten.
Die verbesserte Aufmerksamkeit für die Kindergesundheit steht allerdings in keinem Zusammenhang mit der Coronakrise, da dieser Anstieg bereits zuvor zu beobachten war und die Verbesserung somit auf die Intervention von Ernährungsworkshops zurückzuführen ist“, so der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter abschließend.
Quelle
Kenwood GOOD FOOD Ernährungsstudie 2021 (OA Assoc.-Prof. Priv.-Doz. DI Dr. Hans-Peter Hutter, MMag. Dr. Lisbeth Weitensfelder, Kathrin Lemmerer, MSc Priv.-Doz. Dr. Peter Wallner)
Pressekontakt
Dr. Susanne Weichselbaum
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[1] Ramelow et al. (2015). Gesundheit und Gesundheitsverhalten von österreichischen Schülern und Schülerinnen: Ergebnisse des WHO-HBSC-Survey 2014. Wien: Bundesministerium für Gesundheit Sekt. III
www.kenwoodaustria.at
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